Sandberg.Wolkenfern.Motive

nach Joanna Bator

 

flausen+ young artists in residence am Theaterlabor Bielefeld

26.07.2021-22.08.2021

 (c) Jörn Josiek

 

Die Compagnie look.listen.bam! untersucht in ihrer Forschung „Sandberg.Wolkenfern.Motive“ die Möglichkeit von gleichberechtigtem zweisprachigem Theater in deutscher Gebärdensprache (DGS) und der deutschen Lautsprache.

Auf der Ebene eines Textes möchten wir erforschen, wie dieser strukturiert sein muss, um zweisprachig zu funktionieren: Welche Mittel des Ausdrucks haben die Figuren über ihre Sprachen hinaus? Wie müssen DGS und Lautsprache miteinander verwoben werden, nebeneinander stehen, sich unterstützen, damit beide Zuschauer:innengemeinschaften der Bühnenhandlung lustvoll folgen können? Um eine Dominanz der Lautsprache zu vermeiden und zu umgehen, dass die gebärdeten Texte nur Übersetzungen der Lautsprache sind, nehmen wir die stimmungsvoll beschreibenden Romane „Sandberg“ und „Wolkenfern“ von Joanna Bator als Grundlage für unsere Forschung. So können wir im Rahmen der Forschung eigene Figurentexte entwickeln, die in ihrem Entstehen gleich in der einen oder anderen Sprache stattfinden und beobachten, wie und ob sie in ein Miteinander kommen.

Als eine weitere Form des Ausdrucks kommt Musik zum Einsatz. Auch hier fragen wir uns: wie muss Theater-Musik beschaffen sein, um für gebärdende und lautsprachliche Menschen einen szenischen Mehrwert zu bilden? Wie wird Musik erlebbar und dient den Figuren und einer Handlung, wenn sie nicht von allen Zuschauer:innen über das Gehör erfahren wird?