von Marc van der Velden und Jesper Wamsler
Landesbühnen Sachsen
Premiere am 12. März 2020
im Kulturhaus Freital
(c) René Jungnickel
Mit der Erinnerung an die Flucht nach Deutschland kommen dem Mädchen Zilan auch alle Bilder an ihr Leben davor wieder ins Gedächtnis. Ein Leben mit Vater, Mutter, Schwester, ihrem Bruder und der Katze. Sie errinnert sich wie ihr Vater am Balkon stand, in den Himmel schaute und wie sich an jenem Tag alles veränderte.
Der Himmel stürzte ein, sagte ihr Vater. Die Zeit im Keller schien endlos. Als sie im zertrümmerten Teil ihres Hauses einen verletzten amerikanischen Soldaten finden, nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Soldaten stürmten ihr Haus, um den Amerikaner zu holen. Es war eine Nacht, die niemals enden wollte und in der sie Vater, Mutter und Schwester verlor. Nur mit ihrem Bruder kann sie entkommen. Das, was sie zu Hause erlebt hatte, nachdem an jenem Tag die Bomben fielen, kann sie kaum erzählen. Bilder an das Gesehene und nicht Gesehene fühlen sich für sie an wie ein Traum, aus dem sie immer noch hofft, aufzuwachen.
Zilan konnte über nichts sprechen, nur schreiben, in ihr Heft...
In den neutralen Räumen des Asylbewerberzentrums sammeln sich die Stimmen der Geflüchteten. Eine davon ist die Geschichte von Zilan B., die ihre Flucht mit kindlichem Blick erlebt. Ihrem Leben kommt der Zuhörer ganz nah und erahnt, welche Kraft es braucht, um über Gewalt und den Verlust eines Zuhauses zu sprechen.